Entdecke im Glossar Griechische Mythologie verständliche Erklärungen für Schlüsselbegriffe der griechischen Mythologie – von Achilleus bis Zeus.

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A
Achilleus
Achilleus war der berühmteste Held des Trojanischen Krieges und der Sohn des Peleus und der Meeresgöttin Thetis. Um ihn unverwundbar zu machen, tauchte Thetis ihn ins Wasser des Styx, doch blieb seine Ferse verwundbar. Er wuchs bei Cheiron auf, wurde zum schnellsten und stärksten Kämpfer der Griechen und war bekannt für seine unstillbare Kampflust. Achilleus tötete Hektor, den Prinzen von Troja, und wurde später selbst durch einen von Apollon gelenkten Pfeil des Paris an der Ferse tödlich getroffen. Sein früher Tod machte ihn zu einer der tragischsten Figuren der griechischen Mythologie.

Antion
Antion war in der griechischen Mythologie der älteste Sohn des Periphas und der Astyagyia. Er zeugte mit Perimela, der Tochter des Amythaon, den später berüchtigten Ixion. Manche Überlieferungen nannten jedoch Phlegyas als den Vater des Ixion, was zeigt, dass die Sage um Antion nicht eindeutig überliefert war.

C
Chaos
Chaos war in der griechischen Mythologie der Urzustand der Welt, aus dem alles entstand. Es wurde als gähnender, formloser Abgrund beschrieben, der vor der Schöpfung der Erde (Gaia), des Himmels (Ouranos) und der Unterwelt (Tartaros) existierte. Aus dem Chaos gingen die ersten Gottheiten wie Nyx (Nacht), Erebos (Finsternis), Aither (Licht) und Hemera (Tag) hervor. Es stand für das ungeordnete Nichts, das dem Kosmos weichen musste.

Charon
Charon war der Fährmann der Unterwelt, der die Seelen der Verstorbenen über den Fluss Acheron setzte. Er nahm nur jene auf, die ordnungsgemäß bestattet worden waren und einen Obolus als Lohn bei sich trugen. Schweigend ruderte er sie in seinem Kahn hinüber und verweigerte den Unbestatteten die Überfahrt. Schon bei Homer erschien Charon als düsterer Begleiter der Toten und blieb bis in die römische Mythologie als Symbol des Übergangs in die Welt der Schatten bekannt.

E
Europa
Europa war die Tochter des phönizischen Königs Agenor und eine der berühmtesten Geliebten des Zeus. Der Gott verliebte sich in ihre Schönheit, verwandelte sich in einen weißen Stier und entführte sie über das Meer nach Kreta. Dort gebar Europa ihm drei Söhne: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon. Nach ihr wurde der Kontinent Europa benannt, und sie galt als Ahnherrin der kretischen Könige.

H
Hades
Hades war der Gott der Unterwelt und Herrscher über die Toten. Er war ein Sohn des Kronos und der Rhea und erhielt nach dem Sturz der Titanen das Reich der Schatten als seinen Anteil. Unerbittlich wachte er über die Ordnung der Unterwelt, doch galt er nicht als böse, sondern als gerecht. Mit Persephone an seiner Seite regierte er still und unnahbar über die Seelen der Verstorbenen.

Hades - Unterwelt
Der Hades war in der griechischen Mythologie der Aufenthaltsort der Toten, benannt nach seinem Herrscher Hades. Er lag tief unter der Erde und war durch Flüsse wie den Styx, den Acheron und den Lethe begrenzt. Die Seelen der Verstorbenen gelangten nach der Bestattung dorthin und wurden von Charon übergesetzt. Der Hades war ein düsterer, aber gerechter Ort, wo jeder entsprechend seiner Taten zugeteilt wurde, sei es in die Gefilde der Seligen oder an Stätten der Strafe.

Helios
Helios war der Sonnengott, der täglich mit seinem von feurigen Rossen gezogenen Wagen über den Himmel fuhr. Er galt als allsehender Zeuge und wurde oft angerufen, wenn Eide beschworen oder Verbrechen gesühnt werden sollten. Helios wohnte im Osten, wo er am Morgen aufbrach, und ruhte am Abend im Westen. Später wurde er oft mit Apollon gleichgesetzt, blieb aber als eigenständige Gottheit der leuchtende Herr der Sonne.

Hera
Hera war die Schwester und Gemahlin des Zeus und die Königin des Olymps. Sie verkörperte die Hüterin der Ehe und Familie und wurde als mächtige, aber auch eifersüchtige Göttin gefürchtet. Immer wieder verfolgte sie die Geliebten und Kinder des Zeus mit unerbittlichem Zorn. Trotz ihrer Strenge blieb sie die ehrwürdige Beschützerin der Frauen und Herrscherin im Kreis der Götter.

Herakles
Herakles war der größte Held der griechischen Mythologie und Sohn des Zeus und der Alkmene. Schon als Säugling erwürgte er zwei Schlangen, die Hera ihm geschickt hatte, und wurde später für seine übermenschliche Stärke berühmt. Von Hera in den Wahnsinn getrieben, tötete er seine Frau und Kinder und musste zur Sühne die berühmten zwölf Arbeiten erfüllen. Dabei besiegte er furchtbare Ungeheuer, holte den Hadeshund Kerberos und vollbrachte viele weitere Taten. Nach seinem Tod wurde Herakles in den Olymp aufgenommen und unsterblich.

I
Iris
Iris war die Götterbotin und Personifikation des Regenbogens. Sie verband Himmel und Erde und überbrachte im Auftrag der Götter, besonders Heras, Nachrichten an Menschen und Götter. Schnell und anmutig erschien sie oft als geflügelte Jungfrau mit einem Krug, aus dem sie den Schwurtrank der Götter schöpfte. Iris stand für die flüchtige Schönheit und die Verbindung zwischen den Sphären.

K
Keto
Keto war in der griechischen Mythologie eine Meeresgöttin, Tochter des Pontos und der Gaia. Sie stand für die gefährlichen und furchteinflößenden Wesen des Meeres. Mit ihrem Bruder Phorkys zeugte sie mehrere Ungeheuer, darunter die Gorgonen, die Graiai, Echidna und den Drachen Ladon. Ihr Name wurde oft allgemein für große und schreckliche Meereswesen verwendet.

Kratos
Kratos war in der griechischen Mythologie die Personifikation der Macht und der Stärke. Er war ein Sohn des Pallas und der Styx und stand treu an der Seite des Zeus. Zusammen mit seinen Geschwistern Bia, Nike und Zelos half er, die Herrschaft der Olympier zu sichern. Besonders bekannt wurde Kratos durch seine Rolle bei der grausamen Fesselung des Prometheus, die er im Auftrag des Zeus vollzog.
L
Leto
Leto war eine Titanentochter und Geliebte des Zeus, die wegen Heras Eifersucht lange umherirrte, ehe sie ihre Kinder gebären konnte. Auf der Insel Delos brachte sie schließlich Apollon und Artemis zur Welt. Sie blieb eng mit ihren göttlichen Kindern verbunden und wurde als sanfte, aber auch schützende Mutter verehrt. Leto stand in vielen Mythen an der Seite Apollons, etwa bei der Bestrafung der Niobe, die sie verhöhnt hatte.

N
Nike
Nike war die Göttin des Sieges und verkörperte Triumph und Ruhm. Sie war eine Tochter des Pallas und der Styx und stand Zeus im Titanenkampf treu zur Seite. Oft wurde sie geflügelt dargestellt, wie sie Siegeskränze überreichte oder Palmzweige trug. Als ständige Begleiterin des Zeus galt sie als Symbol für den göttlich gewährten Sieg in Kampf und Wettstreit.

O
Odysseus
Odysseus war der listigste aller griechischen Helden und König von Ithaka. Er zeichnete sich im Trojanischen Krieg durch Klugheit und Wortgewandtheit aus und ersann das hölzerne Pferd, das den Griechen den Sieg brachte. Nach dem Krieg irrte er zehn Jahre lang auf dem Heimweg umher, gepeinigt von Göttern und Monstern. Schließlich kehrte er als Bettler verkleidet nach Ithaka zurück, tötete die Freier seiner Frau Penelope und erlangte sein Reich zurück.

P
Pan
Pan war der gehörnte Hirtengott Arkadiens, halb Mensch und halb Ziege. Er galt als Beschützer der Hirten, Herden und der wilden Natur und liebte Musik, Tanz und ausgelassene Freude. Berüchtigt war sein plötzlicher Schreckensruf, der Menschen in panischen Schrecken versetzte. Er begehrte die Nymphen, oft vergeblich, und erfand zu ihrem Lob die Panflöte. Trotz seiner Wildheit verehrten ihn Hirten und einfache Leute als gütigen Gott der Berge und Wälder.

T
Telamon
Telamon war der Sohn des Aiakos und Bruder des Peleus, also der Onkel des Achilleus. Er nahm am Argonautenzug teil und kämpfte später mit Herakles gegen Troja, wo er Hesione als Frau gewann. Mit ihr oder mit Periboia zeugte er Aias, den großen Helden des Trojanischen Krieges. Telamon galt als tapferer Kämpfer und treuer Gefährte Herakles’.

Themis
Themis war die Titanin der göttlichen Ordnung, des Rechts und der Gerechtigkeit. Als Tochter des Uranos und der Gaia verkörperte sie die ewigen Gesetze, die selbst die Götter respektieren mussten. Sie saß an der Seite des Zeus als Ratgeberin und half ihm, die Weltordnung zu wahren. Themis galt auch als Hüterin der Orakel, besonders in Delphi, bevor Apollon dort herrschte. Ihre Weisheit und ihr Sinn für Ausgleich machten sie zu einer der ehrwürdigsten Göttinnen.

Titanen
Die Titanen waren die zwölf Kinder des Uranos und der Gaia und bildeten die älteste Göttergeneration. Sie herrschten vor den olympischen Göttern über die Welt, bis Zeus und seine Geschwister sie im Titanenkampf stürzten. Viele von ihnen, wie Kronos, Koios oder Hyperion, wurden in den Tartaros verbannt, während einige wie Okeanos oder Themis ihre Rollen behielten. Der Kampf gegen die Titanen galt als entscheidender Sieg der Ordnung über das Chaos.

Z
Zagreus
Zagreus war in den orphischen Mythen der Sohn des Zeus und der Persephone und wurde oft als eine frühe Gestalt des Dionysos verehrt. Titanen lockten ihn mit Spielzeug, zerrissen ihn und verschlangen seine Glieder. Zeus erschlug die Titanen mit seinem Blitz, rettete Zagreus’ Herz und ließ ihn wiedergeboren werden. Sein Tod und seine Wiedergeburt galten den Orphikern als Sinnbild für die unsterbliche Seele und die Reinigung des Menschen.

Zeus
Zeus war der oberste Gott der griechischen Mythologie und Herrscher des Olymps. Sein Name bedeutete ursprünglich „Himmel“ oder „leuchtender Tag“ und ging auf indogermanische Wurzeln zurück. Er galt als Sohn des Kronos und der Rhea, der seine Geschwister aus dem Bauch des Vaters befreite und die Titanen besiegte. Zeus war der Gott des Himmels, der Blitze und Donner und wurde als Schützer der Ordnung, des Rechts und der Gastfreundschaft verehrt. Er hatte zahlreiche Liebschaften mit Göttinnen und Sterblichen, aus denen viele Helden und Götter hervorgingen. Trotz seiner Macht wurde er in Mythen oft auch von List und Schicksal herausgefordert. Sein wichtigster Kultort war das Heiligtum in Olympia mit den berühmten Spielen zu seinen Ehren.